Interview

mit Stefan Schreier, Architekt Phase5,

Entwurfsplaner für THE WID & THE TWO

Stefan Schreier ist Architekt bei dem international tätigen Architekturbüro Phase5. Er hat alle Entwürfe für die beiden Projekte THE WID & THE TWO erstellt und aktiv bei den Ideen für die architektonische Gestaltung mitgewirkt.

Wieso passt die Architektur für THE WID & THE TWO so zu Ehrenfeld?

Wir entwickeln für eine breite Öffentlichkeit und machen keinen geschlossenen Campus. Es gibt öffentliche Plätze und Nutzungen, von denen alle profitieren können. Der Sockel greift die Tradition des Gewerbegebietes auf. Es ist ja immer die Gefahr, weil so viel neu gebaut wird, dass man nichts mehr wiedererkennt und eine fremde Welt entsteht, die mit dem, was ursprünglich da war, nichts mehr zu tun hat. Wir versuchen etwas von dem Gewerbecharakter zu behalten. Der geplante Sockel ähnelt den Bestandsnachbargebäuden die ebenfalls aus Ziegel gebaut sind und zum Teil auch Bögen haben.

Das Areal soll für die Öffentlichkeit zugänglich und ein Ort zum Zusammenkommen sein.

Welcher Grundgedanke steht hinter dem architektonischen Konzept des Sockels im Erdgeschoss?

Gegensätze können eine Spannung erzeugen: Unten der schwere Ziegelsockel mit den riesigen Bögen, die historisierend wirken – Oben leichte, moderne und zukunftsweisende Fassaden aus Glas und Holz mit viel Begrünung.

Wie entstand die Idee für die unterschiedlichen Fassaden auf beiden Grundstücken?

Das Prinzip für den gesamtem Entwurf war, dass keine monotonen Wiederholungen entstehen, sondern so ähnlich wie in einer historischen Stadt alles sehr kleinteilig und abwechslungsreich oder auch manchmal überraschend ist. Da hätte es nicht gepasst, überall die gleiche Fassade zu nehmen. Es soll ganz bewusst ein bunter Mix aus verschiedenen Fassaden sein. Dasselbe gilt für die verschiedenen Dachhöhen, die geplant sind, wodurch eine gewisse Silhouette entsteht und keine Monotonie aufkommt.

Wie integriert sich die Architektur der Quartiere in den Stadtteil Ehrenfeld?

Wir wollen ein Zentrum entwickeln, wo Leute auch mal abends oder am Wochenende hinkommen können, deshalb ist es wichtig, Wegeverbindungen zu schaffen. Hierfür haben wir uns überlegt, von welchen Punkten man in unsere Quartiere hineingehen kann und wo Wegeverbindungen weitergeführt werden könnten. Die Plätze sind zur Straße hin ausgerichtet, damit sie einladender und offener wirken und sich die Quartiere in die Umgebung integrieren.

Gegensatz in der Fassade: Unten große Bögen aus Ziegelsteinen und oben eine moderne Fassade aus Glas und Holz.

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